In der Schweiz fehlen für eine Zulassung noch wichtige Daten – London dagegen erteilt dem Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer grünes Licht. Noch im Dezember sollen die ersten Briten geimpft werden.
In der Schweiz fehlen für eine Zulassung noch wichtige Daten – London dagegen erteilt dem Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer grünes Licht. Noch im Dezember sollen die ersten Briten geimpft werden.
Diese Meldung dürfte die Hoffnung auf einen Corona-Impfstoff beflügeln: Die britische Aufsichtsbehörde für Arzneimittel hat eine Notfallzulassung für den Corona-Impfstoff des deutschen Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer erteilt. Bereits in der nächsten Woche soll der Impfstoff im Land erhältlich sein, teilte die Regierung am Mittwoch in London mit.
«Die Hilfe ist auf dem Weg», schrieb Gesundheitsminister Matt Hancock auf dem Kurznachrichtendienst. Es ist die erste Zulassung für den Impfstoff BNT162b2 weltweit. Premierminister Boris Johnson wollte sich am Abend noch vor den Medien zu dem Thema äussern.
China und Russland impfen schon seit einiger Zeit bestimmte Bevölkerungsgruppen. In der Schweiz – wie auch in den meisten anderen Ländern – steht dagegen noch kein Impfstoff für die breite Anwendung zur Verfügung. Der Stand der Dinge in dieser Frage war das Hauptthema an der Medienkonferenz der Fachexperten des Bundes von Dienstag.
Zwar liegen der Zulassungsbehörde Swissmedic Impfstoffe verschiedener Hersteller zur Prüfung vor, doch eine Zulassung könne man noch nicht erteilen. Es fehlten noch entscheidende Daten zur Sicherheit, Wirksamkeit und Qualität, erklärte Claus Bolte von Swissmedic. Rasch Zugang zu einem Impfstoff zu erhalten, sei wichtig, dürfe aber nicht auf Kosten der Sorgfalt gehen. Virginie Masserey vom Bundesamt für Gesundheit zeigte gleichwohl Verständnis, dass ein Impfstoff «mit grosser Ungeduld» erwartet werde.
Nebst dem Zulassungsgesuch von Pfizer/Biontech prüft die Swissmedic seit Oktober auch Mittel von Moderna und Astrazeneca. Dabei wird das sogenannte rollende Verfahren angewendet – wie dieses funktioniert, erklärte Claus Bolte von Swissmedic gegenüber «blue News» früher im Jahr
Pandemie trifft die Briten mit voller Härte
Grossbritannien ist besonders stark von der Pandemie getroffen und viele der chronisch unterfinanzierten Spitäler haben schon ihre Kapazitätsgrenze erreicht. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums sind fast 60’000 Menschen im Vereinigten Königreich bereits an Covid-19 gestorben. Es wird mit einer hohen Dunkelziffer gerechnet. Premier Boris Johnson – der selbst ebenfalls am Coronavirus erkrankt war – wird vorgeworfen, zu spät und unzureichend auf die Krise reagiert zu haben.
Für den Impfstart stehen 50 Spitäler sowie auch Impfzentren bereit. Mit den 40 Millionen Impfstoffdosen können 20 Millionen Menschen geschützt werden – das Mittel muss zweimal verabreicht werden. Grossbritannien hat knapp 67 Millionen Einwohner. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums hilft das Militär bei der Logistik.