Der Putin-Biden-Gipfel ist für Genf und die Schweiz ein Vertrauensbeweis. Und für “Genève internationale” die Reanimation nach der lähmenden Pandemie.
Es war ein Coup, keine Frage: Dass sich Joe Biden und Wladimir Putin in Genf treffen, war eine der grössten diplomatischen Erfolgsmeldungen der Schweizer Regierung in den letzten Jahren. Innenpolitisch ausschlachten konnte sie das zunächst nur begrenzt, denn bloss einen Tag später vermeldete die gleiche Regierung den Tod des institutionellen Rahmenabkommens – einer der grössten aussenpolitischen Schiffsbrüche seit dem Ende des Kalten Krieges.
Es ist eine Rückkehr in die Normalität, auch auf dem diplomatischen Parkett. Der Druck steigt, wichtige Treffen wieder physisch abzuhalten – und der russisch-amerikanische Gipfel ist ein Startschuss in diese neue Phase. Für “La Genève internationale” ist es Ereignis, dessen Wichtigkeit nicht unterschätzt werden kann: Denn die Rückkehr der internationalen Politik in die gewohnten Bahnen erscheint erst im Rückblick logisch.